Der nächste BOYS' DAY findet am 14. November 2024 statt.
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Newsletter

Boys' Day Newsletter 02/2023

Boys' Day Newsletter 02/23

Liebe Boys’ Day - Interessierte,

am 9. November 2023 öffnen wieder Einrichtungen in ganz Österreich ihre Türen, um Burschen die Möglichkeit zu geben, Berufe und Arbeitsbereiche kennen zu lernen, die sie eher selten in ihre Berufsvorstellungen einbeziehen und in denen immer noch wenige Männer arbeiten. Dazu zählen z. B. die Kranken- und Altenpflege, Pädagogik-, Bildungs- und Betreuungsberufe, oder auch Sozial- oder Jugendarbeit.

Die Regionalverantwortlichen des Boys‘ Day sorgen wie jedes Jahr dafür, dass in allen Bundesländern genügend Angebote für Burschen und Schulklassen zur Verfügung stehen und bewerben diese über die diversen Kanäle. Die Aktionslandkarte auf www.boysday.at spielt bei der Vermittlung eine wichtige Rolle, da sie Veranstalter:innen ermöglicht, ihre Angebote direkt zu veröffentlichen.

Machen auch Sie mit beim Boys’ Day, wenn Sie in einer entsprechenden Einrichtung arbeiten. Sie leisten damit einen Beitrag, dass junge Männer und Burschen ihren Horizont für die eigene Berufswahl erweitern und klassische Vorurteile, die mit den „Boys‘ Day Berufen“ verbunden sind, hinterfragen. Langfristig tragen Sie dazu bei, die Männerquoten in diesen Berufen zu erhöhen und veraltete Rollenklischees abzubauen.

Zur Inspiration geben wir in diesem Newsletter einen kleinen Rückblick auf den Boys‘ Day 2022. Außerdem haben dem Thema „Pflege“ einen Artikel gewidmet.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters!



Rückblick: Über 7.700 teilnehmende Burschen am Boys‘ Day 2022

Im Jahr 2022 konnte der Boys’ Day in allen Bundesländern wieder nahezu unter normalen Bedingungen durchgeführt werden. Auch was die Teilnehmerzahlen angeht, war der Boys’ Day 2022 ein großer Erfolg. Noch nie waren so viele Burschen aktiv dabei. Wurden 2021 knapp 1.200 Burschen in 113 Burschenworkshops und 1.662 Burschen in Einrichtungsbesuchen erreicht, so waren es dieses Jahr insgesamt 7.710 teilnehmende Burschen, die in 390 Workshops (mit 4.330 Burschen) und 289 Einrichtungsbesuchen (mit 3.380 Burschen) den Boys’ Day besuchten. Hinzu kommen zahlreiche Messeauftritte der Regionalverantwortlichen, die Online-Formate für Schulen und das Online-Quiz auf der Boys’ Day Website, mit denen viele weitere Burschen und teilweise auch Mädchen erreicht wurden. Die umfangreichen Aktivitäten im Boys‘ Day Jahr 2022 sind im Gesamtbericht dargestellt, der auf der Website zum Download bereit steht: https://www.boysday.at/daten-fakten/kurzberichte/osterreich

Boys' Day in der Pflege

Abbildung: Burschen lernen am Boys‘ Day den Pflegeberuf kennen, sprechen mit männlichen Vorbildern und erfahren, dass der Beruf auch für sie in Frage kommt.


Der Boys’ Day erfuhr auch dieses Jahr viel Unterstützung von Seiten der Kooperationspartner:innen, allen voran dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), der im Bundeskanzleramt angesiedelten Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, dem Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich sowie der Bildungsdirektion Wien. Gemeinsam wurde die Reichweite des Boys’ Day weiter erhöht, Teilnehmer akquiriert und gemeinsam mit den Boys’ Day Verantwortlichen neue Beteiligungs-Formate, wie etwa der „BurschenTalk“ oder die „Boys’ Day Rallye“, entwickelt bzw. in eine breitere Umsetzung gebracht.

Wir sagen „herzlichen Dank“ an alle, die den Boys‘ Day so erfolgreich machen!


Machen Sie mit beim Boys‘ Day 2023 am 9. November!

Der inhaltliche Einstieg in die Themen des Boys’ Day erfolgte im Sinne einer „Doppelconference“ durch Toni Matosic (GIG Fabrik) und Rainer Lichtblau (Bundesgeschäftsstelle des AMS), die die anwesenden Schüler in aller Kürze ins Thema einführten. Es ging dabei um bestehende Vorurteile zum Thema „Männerberufe“ und „Frauenberufe“, um die Auswahl der immer selben Lehrberufe bei Burschen und Mädchen sowie um die Tatsache, dass Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung kaum von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Auch die durchschnittlichen Einkommen in sozialen Berufen wurden thematisiert und mit anderen Berufen verglichen.

Boys‘ Day Forum-Theater

Alle Einrichtungen, in denen die Boys‘ Day Berufe ausgeübt werden und in denen idealerweise auch männliche Vertreter („Role Models“) arbeiten, können direkt über die Aktionslandkarte auf der Boys‘ Day Website die Einrichtung registrieren und Besuchsangebote einstellen. Der Leitfaden für Einrichtungen liefert detaillierte Informationen rund um die Planung, Durchführung und Evaluation eines Einrichtungsbesuchs und kann hier direkt heruntergeladen werden. Natürlich steht Ihnen der Regionalverantwortliche in Ihrem Bundesland stets gerne mit Rat und Tat zur Seite. Mit einem Einrichtungsbesuch leisten Sie einerseits einen Beitrag für die Zukunft der eigenen Branche und Ihrer Einrichtung, indem Sie Menschen für soziale und pädagogische Berufe begeistern. Zum anderen tragen Sie dazu bei, dass die Burschen selbst, aber auch die Gesellschaft, die klassischen Rollenklischees in Bezug auf die Berufe überwinden.

Jetzt neu! Auf unserer Website finden Sie nun auch unsere Boys‘ Day Info-Broschüren in mehreren Fremdsprachen, wie z.B. Farsi, Arabisch, BKS und Türkisch: https://www.boysday.at/daten-fakten/infomaterial/infobroschuren

Aktionslandkarte

Abbildung: Nutzen Sie die Aktionslandkarte, um an einer Veranstaltung teilzunehmen oder eine Veranstaltung anzubieten. Alternativ können Sie sich an die Kontaktperson in Ihrem Bundesland wenden, die Ihnen alles weitere erklärt und Ihre Fragen beantwortet.


Möchten Sie als Lehrkraft den Burschen Ihrer Klasse Einblicke in einen sozialen oder pädagogischen Beruf ermöglichen? Auf der Aktionslandkarte finden Sie bestimmt auch in Ihrer Region eine interessante Einrichtung, die einen Besuch ermöglicht: https://www.boysday.at/ui/#/stage/map.

Falls es noch keine passenden Angebote gibt, wenden Sie sich an die Ansprechperson in Ihrem Bundesland. Diese wird sich um die Suche nach einer passenden Schnuppermöglichkeit kümmern. Außerdem berät sie Sie gerne in organisatorischen Fragen rund um den Einrichtungsbesuch. Damit Sie Ihre Burschen optimal auf den Einrichtungsbesuch vorbereiten können, gibt es entsprechende Unterrichtsmaterialen auf der Boys‘ Day Website. Sollte - aus welchen Gründen auch immer - kein Einrichtungsbesuch möglich sein, können Sie mit Ihrer Klasse von den Online-Formaten profitieren, wie z. B. dem Boys‘ Day Quiz, der Sprechstunde oder den Videos zu den Boys‘ Day Berufen. Die umfangreiche Beschreibung zu den Online-Formaten finden sie ebenfalls auf der Website.

Boys' Day im Kindergarten

Abbildung: Beim Schnuppertag im Kindergarten erleben junge Burschen hautnah, dass Berufe und Tätigkeiten, die sie bisher nicht für sich in Betracht gezogen haben, sehr viel Freude bereiten und ihren Talenten entsprechen.


„Frauenberuf Pflege?“ - Mehr Männer in die Pflege, der Boys‘ Day hilft mit!

Der Boys‘ Day leistet einen wichtigen Beitrag, um Stereotype abzubauen und mehr Männer bereits in jungen Jahren auf soziale, pflegerische und pädagogische Berufe aufmerksam zu machen. Im folgenden Beitrag werfen wir einen Blick auf die Situation und die Entwicklung im Pflegeberuf und nehmen dabei u.a. Bezug auf den Artikel „Frauenberuf Pflege: Wo bleibt die Gleichberechtigung?“[1], der auf www.medicare.at veröffentlich wurde, sowie Zahlen von statista.com[2].

Besonders die Betreuung von Kindern aber auch die alter Menschen ist immer noch fest in weiblicher Hand. Zwar geht die Männerquote sowohl in den Kindergärten als auch in der Pflege stetig nach oben, jedoch in geringem Umfang und auf eher niedrigem Niveau. Geschlechterstereotype scheinen in der jungen Generation zwar nicht mehr so stark ausgeprägt zu sein wie noch vor einigen Jahrzehnten, z. B. wenn man die Mode betrachtet oder die Diskussionen über Diversität verfolgt. Wirft man einen Blick in die Berufswelt, so stellt man jedoch fest, dass zahlreiche Arbeitsbereiche immer noch eine starke Geschlechtersegregation aufweisen.

In der Pflege liegt der Männeranteil bei nichtärztlichem Gesundheitspersonal in Österreich bei etwa 18,5 %, d.h. nur jede fünfte Arbeitskraft ist männlich. Durchschnittlich beträgt in Europa der Männeranteil etwa 16%. In der stationären Kurzzeitpflege ist der Anteil mit etwa 28% am höchsten. Immerhin etwa 15% des Pflegepersonals der stationären Betreuungs- und Pflegedienste ist ebenfalls männlich. Teilstationäre Tagesbetreuung (6,5%) und mobile Pflege (8,9%) weisen den geringsten Männeranteil auf.

Dass Pflege weiblich konnotiert ist, habe vor allem mit den Stereotypen nicht-professioneller Care-Arbeit zu tun, welche bereits im Altertum vor allem Frauen zugeschrieben wurde, so die Autoren des Medicare-Artikels. Als die Pflegearbeit später in kirchlicher Hand war und als Akt der Nächstenliebe betrachtet wurde, kamen – vorübergehend - die Männer, Ordensbrüder, ins Spiel, die jedoch zunehmend wieder von Ordensschwestern abgelöst wurden. Letztere prägten dann auch die Berufsbezeichnung der „Krankenschwester“. Erst im 18. und 19. Jahrhundert begann die Professionalisierung der Pflege außerhalb der Kirche mit ersten weltlichen Ausbildungsstätten. Ende des 20. Jahrhunderts wurden erste pflegerische Studiengänge ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit wurde auch die Bezeichnung „Krankenschwester“ durch die professionellere und neutrale Bezeichnung „Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ abgelöst. Durch die zunehmende Akademisierung des Berufs dürfen diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in ihrer Arbeit mehr und mehr Verantwortung tragen und eigenständig handeln. Ihr Wissen und Ihre Fertigkeiten werden anerkannt. Das mache den Beruf attraktiver für alle Geschlechter, so die Autoren.

Umfragen zu Folge sind es vor allem Stereotype der Weiblichkeit, niedrige Gehälter und ein generelles Desinteresse an dem Berufsfeld, warum nicht mehr Männer im Pflegebereich arbeiten wollen. Es gäbe zwar zahlreiche Werbemaßnahmen, um Frauen für klassische Männerberufe zu begeistern, aber kaum welche, um Männer in traditionelle Frauenberufe zu bringen, so der Artikel weiter.

Der Boys‘ Day widmet sich dieser Problematik bereits seit 15 Jahren, mit steigenden Teilnehmerzahlen und wachsendem öffentlichen Interesse. Um in Zukunft mehr Männer in die Pflege zu bekommen, ist der Boys‘ Day mit seinen Angeboten und Aktionen eine zentrale Maßnahme, deren Bedeutung nicht unterschätzt werden sollte. Die Boys‘ Day Organisatoren und Verantwortliche freuen sich deshalb auch über jede Unterstützung, um Stereotype weiter abzubauen und mehr Männer bereits in jungen Jahren auf den Beruf des Pflegers aufmerksam zu machen.

[1] Artikel „Frauenberuf Pflege: Wo bleibt die Gleichberechtigung?“: https://www.medicare.at/2023/04/12/frauenberuf-pflege-wo-bleibt-die-gleichberechtigung/

[2] https://de.statista.com/statis...


Alle Links um Überblick



Bis bald am Boys‘ Day!

Geben Sie jungen Menschen eine Chance, sich gemäß ihren individuelle Talenten und Interessen weiterzuentwickeln, ohne sich von Rollenklischees und Geschlechterstereotypen einengen zu lassen. Sie leisten damit nicht nur einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag, sondern tragen auch dazu bei, dem Fachkräftemangel in den Gesundheits-, Sozial- und Bildungsberufen entgegen zu wirken und diese nachhaltig zu stärken.

Wir wünschen Ihnen allen eine gute Vorbereitung auf Boys‘ Day 2023!

Herzliche Grüße aus Wien!

Toni Matosic und Ingo Kreyer (GIG-Fabrik)

Mag. Martin Röhsner und Mag. Ulrike Gut-Lins, MSc (die Berater ®)


Unser zentrales Boys’ Day Büro ist täglich an Werktagen von 10:00 bis 14:00 Uhr für
Fragen rund um den Boys’ Day telefonisch erreichbar.

Boys' Day Büro
die Berater®
1010 Wien, Wipplingerstraße 32/23-25
E-Mail: office@boysday.at
Koordination: Mag. Ulrike Gut-Lins
Tel.: 0664/80445134

Ihren Boys' Day Verantwortlichen im Bundesland finden Sie hier: https://www.boysday.at/kontakt


Impressum

Herausgeber des Boys’ Day Newsletters:

Sozialministerium, Abt.V/B/3, Stubenring 1, 1010 Wien

Ansprechpartner in den Bundesländern finden Sie auf der Website www.boysday.at unter dem gleichnamigen Menüpunkt im Service-Bereich.

Gestaltung, Redaktion, Inhalt und technische Umsetzung:
GIG-FABRIK
Veranstaltungsmanagement GmbH

Mag. Toni Matosic
Am Meisenbühel 14, 1130 Wien
Mob.: +43 (0) 664 114 20 85

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