Der nächste BOYS' DAY findet am 14. November 2024 statt.
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Über den BOYS' DAY

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Der österreichische BOYS’ DAY ist ein Berufsorientierungstag für männliche Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren und dient darüber hinaus der Entwicklung eines klischeefreieren Männlichkeitsbildes. Am BOYS' DAY können Burschen Berufe kennenlernen, in denen nur wenige Männer arbeiten. Das sind vor allem Berufe aus dem sozialen, pädagogisch und pflegerischen Bereich. Der BOYS’ DAY soll männliche Jugendliche motivieren, geschlechteruntypische Berufe, wie etwa Krankenpfleger oder Volksschullehrer, für ihre Zukunftsplanung in Betracht zu ziehen. Außerdem können sie über ihre Lebensplanung nachdenken, sich über Männlichkeitsbilder austauschen und ihre Sozialkompetenzen entwickeln.

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Die Anmeldung zum BOYS' DAY erfolgt über die Aktionslandkarte. Hier können Burschen oder Lehrpersonen nach einer Veranstaltung suchen. Pflege- und Pädagogikeinrichtungen und andere Betriebe, in denen männeruntypische Berufe ausgeübt werden, können sich über die Aktionslandkarte registrieren und ihre Veranstaltung eintragen.

In jedem Fall helfen die Verantwortlichen in den Bundesländern gerne bei der Anmeldung.

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Alle Angebote, die sich auf der österreichweiten BOYS’ DAY-Aktionslandkarte befinden, sind ausschließlich für Burschen bzw. alle, die sich als Burschen fühlen. Beim BOYS’ DAY geht es als Berufsorientierungstag einmal im Jahr darum, Berufe kennenzulernen, die bislang überwiegend von Frauen ausgeführt werden. Damit soll über Geschlechterklischees hinweg das Berufswahlspektrum erweitert werden.

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Wenn ganze Klassenverbände einen Einrichtungsbesuch machen, findet dieser im Rahmen der Schulzeit statt. Burschen, die sich alleine oder zu zweit für einen Schnupper Besuch anmelden möchten, sollten dies vorher mit ihren Eltern und der Lehrkraft abklären. Sie können sich dann vom Unterricht freistellen lassen. Ein Freistellungsformular kann man unter Daten und Fakten / Rechtliches downloaden.

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Der BOYS’ DAY richtet sich an Burschen ab der siebenten Schulstufe, also ab dem 12. Lebensjahr.

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Der BOYS’ DAY ist für männliche Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Diese können sich entweder direkt, z. B. zu einem Einzelschnuppertermin in einer Pflege- oder Pädagogik-Einrichtung anmelden, oder gemeinsam mit den Burschen der Schulklasse eine Einrichtung besuchen. Wer alleine schnuppern geht, muss sich vom Unterricht freistellen (hierfür gibt es ein Freistellungsformular) lassen. Der Besuch im Klassenverband wird meist von der Lehrkraft organisiert.

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Der BOYS’ DAY Aktionstag findet in der Regel am zweiten Donnerstag im November eines Jahres statt.

Der nächste BOYS’ DAY findet am 14. November 2024 statt.

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In jedem Bundesland gibt es eine regionale Ansprechperson. Die Liste findet sich hier. Zentrale Anlaufstelle für Fragen ist das BOYS' DAY Büro, dessen Kontaktadresse sich ebenfalls auf der Liste befindet.

Die eigentliche Anmeldung erfolgt dann über die Aktionslandkarte.

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Der Name „BOYS' DAY“ wurde in Anlehnung an den Girls' Day (auch Töchtertag genannt) gewählt. Dieser wurde erstmals im Jahr 2002 umgesetzt. "Girls’ Day" war der von den befragten Mädchen bevorzugte Name. Entsprechend wurde für die Burschen der Name BOYS' DAY gewählt.

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Die Schwerpunkte des BOYS' DAY sind die Erweiterung des Berufswahlspektrums und das Aufbrechen von Rollenklischees. Seit 2020 wurden die Querschnittsthemen Persönlichkeitsentwicklung, d.h. die Vermittlung sozialer und emotionaler Kompetenzen, sowie die besondere Berücksichtigung von Burschen mit Migrationshintergrund ergänzt.

1) Erweiterung des Berufswahlspektrums

Nach wie vor existieren in Österreich viele Vorurteile, welche Berufe als typisch männlich oder weiblich gelten. Wichtig ist es, den Burschen nicht vorzugeben, für welche Berufe sie sich zu interessieren haben, sondern ihnen vielmehr die Türen zu neuen Möglichkeiten zu öffnen. Viele Jugendliche wissen oft noch nicht, dass sie ein Talent für soziale Berufe haben, oder lassen sich etwa durch Gruppendruck (Peer-Pressure) oder von der Familie von ihrer bevorzugten Berufswahl abschrecken.

Am Arbeitsmarkt werden Dienstleistungsberufe immer gefragter. Technische Berufe, die von vielen Burschen immer noch präferiert werden, sind durch Entwicklungen, wie beispielsweise die Automatisierung, immer seltener eine realistische Option. Der Bedarf an Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Pflege- und Pädagogikberufen steigt dagegen stetig an.

Es geht also auch darum, den Burschen zukunftsfähige Jobperspektiven aufzuzeigen. Das Vorurteil, dass Pflege- und Pädagogikberufe deutlich schlechter bezahlt werden als klassische „Männer-Jobs“, muss kritisch hinterfragt werden, ebenso die Ansicht, dass junge Männer für manche Berufe von Natur aus ungeeignet sind. Der BOYS’ DAY zeigt hier bereits Wirkung. 80 Prozent der teilnehmenden Burschen finden es normal, wenn Männer in Sozialberufen arbeiten. Selbst den am BOYS´ DAY kennengelernten Beruf zu ergreifen, können sich immerhin noch 30% der Jugendlichen vorstellen.

2) Aufbrechen von Rollenklischees

In den BOYS’ DAY Workshops – dem zweiten Standbein neben dem Aktionstag – haben die Schüler die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen intensiv mit Fragen rund um männliche Identität und der eigenen Lebensplanung zu beschäftigen. Durch Rollenspiele und Diskussionen in der Gruppe sollen veraltete Verhaltensmuster und Rollenbilder hinterfragt und Alternativen aufgezeigt werden. Geleitet werden die Workshops von zumeist männlichen Sozialarbeitern mit Erfahrung in der geschlechtersensiblen Jugendarbeit.

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Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) veranstaltet seit 2008 jährlich den österreichweiten BOYS’ DAY und richtet damit den Fokus auf die Erweiterung des Berufswahlspektrums männlicher Jugendlicher in Richtung Pädagogik- und Pflegeberufe und die Förderung eines breiteren, offeneren Männerbildes.

In den österreichischen Bundesländern organisieren die Regionalverantwortlichen jährlich tausende Einrichtungsbesuche und Workshops. Von besonderer Bedeutung für das Gelingen des BOYS’ DAY sind die vielen Multiplikatoren und Multiplikatorinnen, insbesondere die Lehrkräfte.

Der BOYS’ DAY ist seit seiner Entstehung stetig gewachsen. Auch medial findet der BOYS’ DAY großen Anklang. Jedes Jahr werden rund um den Aktionstag im November Beiträge in österreichweiten Medien, lokalen und regionalen Zeitungen publiziert.

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Berufsfelder in Bildung und Pflege etc. gelten immer noch als „unmännlich“. In den speziell für den BOYS' DAY entwickelten Burschen-Workshops können Burschen sich mit männlichen Rollenbildern und der Vielfalt von Lebensentwürfen auseinandersetzen. Außerdem geht es um die Stärkung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen (z. B. Team- und Konfliktfähigkeit). So sollen Burschen dabei unterstützt werden, ihre individuellen Potenziale zu entfalten und ihre Entwicklungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

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Das BOYS' DAY Konzept wurde von einer Expert:innengruppe rund um Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Josef Christian Aigner entwickelt. Er war 2005 bis 2017 Universitätsprofessor für psychoanalytische Pädagogik und psychosoziale Arbeit an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte waren zuletzt im Bereich der Vaterforschung, der Entwicklung von Buben und Männern sowie Männer in pädagogischen und sozialen Berufen.

Die Intention des Konzeptes war es in erster Linie, Burschen auf die Geschlechterklischees der Berufswahl hinzuweisen und dadurch für mehr oder weniger ausgeschlossene und angeblich nur mädchentypische oder –geeignete Berufsfelder zu interessieren. Damit verbunden war die Propagierung eines anderen, neuen Männerbilds, das die Verantwortung für Kinder, sozial randständige oder schwache Menschen verstärkt mit einschließt.

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Im Laufe der letzten Jahre sind einige Videos über den BOYS’ DAY gedreht worden. Sie sind über den YouTube-Kanal des BOYS’ DAY abrufbar. Dort können auch die ursprünglich als DVDs produzierten Filme Social Works, Social Fighters und Social Culture sowie der BOYS' DAY Film angeschaut werden.

Social Works - In sechs Filmporträts geben Männer Einblick in ihre Berufe, in ihre Tätigkeiten und den Ablauf ihres Arbeitstags. Sie erzählen über ihre Ausbildung, beschreiben die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Zukunftsaussichten. Vorgestellt werden: Kindergartenpädagoge, Krankenpfleger, Volksschullehrer, Hauskrankenpfleger, Jugendsozialarbeiter, Schulsozialarbeiter.

Social Fighters - Vier starke Burschen in sozialen Berufen reden über ihre Motivation, ihren persönlichen Zugang und wie sie mit Vorurteilen, denen sie begegnen, umgehen: „Denn ein Mann ist mehr als das, was man von einem Mann erwartet“.

Social Culture - Der Film über soziale Berufe für Männer mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Jules, Abbas, Erkan und Ismail sind fortschrittliche junge Männer, die durch ihre Beschäftigung mit Kindern, Jugendlichen, kranken und alten Menschen beispielgebend für den wichtigen Brückenbau innerhalb der Gesellschaft sind.

Der BOYS’ DAY Film - Der Film bietet einen guten Einblick in Zielsetzungen und Ablauf des BOYS’ DAY: Wissenschafter und Burschenarbeiter kommen zu Wort, junge Männer erzählen von ihrer ungewöhnlichen Berufswahl, Schüler teilen ihre Erfahrungen. Der Film wurde in Kooperation mit gotv erstellt und macht auf kurzweilige Art und Weise auch Laien mit dem Thema vertraut. Über den BOYS’ DAY hinausgehend thematisiert der Film viele für Burschen und Männer wichtige Lebensbereiche wie die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Gesundheit oder die Rolle von Männern im Geschlechterdiskurs.

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Pädagogische und pflegerische Berufe werden nach wie vor meistens von Frauen ausgeübt. Dabei sind in diesen Berufsfeldern auch Männer gefragt wie nie zuvor, zum Beispiel im Kindergarten. Auch in der Altenpflege haben Burschen gute Chancen, eine berufliche Perspektive zu finden. Durch den demografischen Wandel werden heute mehr Altenpfleger:innen gebraucht als früher. Der BOYS’ DAY soll alle Burschen ermutigen, bei der Berufswahl über den Tellerrand zu schauen und sich über Berufe jenseits der häufig von Männern gewählten Bereiche (z. B. Kfz- oder Metallhandwerk) zu informieren. Der BOYS’ DAY macht außerdem auf Studienfächer wie Pädagogik oder Pflegewissenschaften aufmerksam, die mehrheitlich von jungen Frauen gewählt werden.

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